Rhetorik: So hält man einen Vortrag

Ob Firmenfest oder Familienfeier – Reden sind ein wichtiger Bestandteil gesellschaftlicher Zusammenkünfte und ebenso gängig wie gefürchtet. Denn wer musste nicht schon einmal den langweiligen Monolog des Chefs über sich ergehen lassen oder über Stunden einer Laudatio auf das Kommunionskind lauschen. Dabei sind nur wenige Kniffe vonnöten, um als Rhetorik-Profi der berüchtigten Plattitüde neuen Pfiff zu verleihen! Damit Ihre nächste Rede auch garantiert ein Erfolg wird, verraten wir Ihnen hier die 5 besten Tipps für einen gelungenen Vortrag.

Tipp 1: Kenne Deine Pappenheimer

Bevor man sich ans Redenschreiben macht, sollte man sich zunächst fragen, was für ein Publikum man vor sich hat. Logisch, dass der Ton im Kreise der Familie ein anderer ist, als beim formellen Firmenevent. Auch wer gemeinsame Erlebnisse oder Beispiele in seine Rede mit einbauen will, sollte beachten, ob sich die Zuhörer untereinander kennen oder ob sie sich nur zu seltenen Anlässen zu Gesicht bekommen. Grundsätzlich sollten sich bei einem guten Vortrag alle Zuhörer angesprochen fühlen, achten Sie also darauf, dass Sie Ihren Gesprächsgegenstand entsprechend anpassen.

Tipp 2: In der Kürze liegt die Würze

Das Schlimmste was einem Vortrag passieren kann, ist, dass er langatmig wird. Selbst wenn der Redner nur für eine Minute ins Lamentieren verfällt, reicht dies oftmals schon aus, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu verlieren. Es gilt also: Halten Sie Ihre Sätze so kurz und prägnant wie möglich. Auf diese Weise können die Zuhörer Ihnen einfacher folgen und die Wahrscheinlichkeit, dass die Aufmerksamkeitsspanne bricht, verringern.

Werden auch Sie zum Profi-Rhetoriker.
Werden auch Sie zum Profi-Rhetoriker. / Quelle: pixabay.com, jvhein

Tipp 3: Lockern Sie Ihren Vortrag auf

Zugegeben, nicht jeder Mensch ist als Witzbold geboren, und auch wenn ein gut platzierter Gag dem Vortrag Schwung verleihen kann, ist er nicht zwangsläufig vonnöten. Eine der wichtigsten Regeln der Rhetorik ist: Bleiben Sie authentisch! Wenn Sie also auch privat gerne für ein Späßchen aufgelegt sind, können Sie Ihren Vortrag mithilfe kleiner Pointen gelungen auflockern. Wenn nicht, gibt es genügend andere Möglichkeiten, um Ihrem Vortrag Würze zu verleihen. Gut gewählte Beispiele können die Argumente Ihres Vortrags gekonnt untermauern und Ihrem Zuhörer konkrete Handlungsimpulse geben.

Tipp 3: Interaktion mit dem Publikum

Erinnern Sie sich noch an den Frontalunterricht in der Schule? Selbst die ausgefeilteste Rede kann scheitern, wenn Sie Ihr Publikum nicht in den Vortrag mit einbeziehen. Das heißt nicht, dass Sie Ihren Zuschauern Fragen stellen sollten, die auf eine tatsächliche Antwort abzielen. Das endet oft in peinlichem Schweigen und Falschantworten, die Sie aus Ihrem eigentlichen Redefluss herausbringen. Hier ist der Klassiker nach wie vor die beste Methode: Lassen Sie ein paar rhetorische Fragen in Ihre Rede mit einfließen und lassen Sie darauf sogleich Antworten folgen, die Ihre Argumentation untermauern.

Tipp 4: Körpersprache ist Alles!

Studien haben ergeben, dass eine erfolgreiche Rede zu 50 % von der Körpersprache, zu 40 % von der Stimme und nur zu 10 % vom gesprochenen Wort abhängt. Natürlich heißt das nicht, dass Sie den Inhalt Ihres Vortrags vernachlässigen sollten! Räumen Sie der Vortragsform bei der Vorbereitung trotzdem entsprechend Platz ein. Eine aktive Mimik und Gestik können Sie gut vorab zu Hause im Spiegel üben. Wählen Sie außerdem eine Stimmlage aus, in der Sie sich wohlfühlen und gehen Sie die Rede mehrfach laut durch. Insbesondere wenn Sie noch unerfahren im Redenschwingen sind, sollten Sie sich diesbezüglich gut vorbereiten.

Tipp 5: Planen und locker bleiben

Inwiefern ein Vortrag geplant und durchstrukturiert ist, hängt ganz vom Redner ab. Während einige Menschen in der Lage sind, sich spontan ein oratorisches Meisterwerk aus der Nase zu ziehen, gibt anderen Rednern die Planung Sicherheit. Doch Vorsicht: Wirkt eine Rede allzu einstudiert, verlieren Ihre Worte an Authentizität und die Zuhörer das Interesse. Hier kann es hilfreich sein, Einleitung, Hauptteil und Schluss einer Rede zunächst schriftlich vorzubereiten und dann in einem zweiten Schritt in Stichpunkte zu kürzen. Im besten Falle finden Sie vorab ein paar Zuhörer, denen Sie Ihre Rede zur Probe vortragen können. Auf diese Weise gewinnen Sie zunehmend an Sicherheit und können im Vortrag auch leichter über kleine Patzer hinweggehen.