Der Business-Knigge: Wie verhalte ich mich bei Geschäftsterminen?

Nicht nur Berufseinsteigern sondern oftmals auch gestandenen Geschäftsleuten graut es nicht selten vor Geschäftsterminen oder formalen Treffen mit dem Vorstand. Egal ob im Restaurant, zu Gast in einem anderen Unternehmen oder in einer gebuchten Lokalität – es ist immerzu wichtig, sich selbst und das eigene Unternehmen gut zu verkaufen und hoffentlich in kein Fettnäpfchen zu treten. Der Papst der Gesellschaftsformen, Adolph Freiherr von Knigge, verfasst hierüber ganze Bücher. Wir wollen heute eine kleine Kostprobe geben, um bei solchen Terminen Malheurs zu vermeiden und selbstbewusster zu werden.

Wahren Sie Distanz!

Dieser Punkt spielt im Privatleben ebenso so eine Rolle, wie im beruflichen Kontext. Durchbrechen Sie die Distanzgrenze nicht. Besonders schwierig ist das bei internationalen Konferenzen, da Distanzzonen kulturübergreifend verschieden sind. Vielen Menschen ist es aufgrund ihres kulturellen Hintergrunds sehr unangenehm, wenn ihnen jemand sehr nahe kommt oder sie beim Gespräch berührt. Für andere Kulturen hingegen ist das völlig normal. Daher hat es sich bei Geschäftsterminen eingebürgert, Distanz zu wahren und diese Grenze auch nicht zu überschreiten. Das bedeutet allerdings selbstverständlich nicht, dass Sie Ihrem Gegenüber nicht die Hand geben sollen.

Bleiben Sie stets höflich.

Eigentlich sollte das selbstverständlich sein, aber bekanntlich ist ja jeder Mensch anders. Manche neigen zu cholerischen Ausbrüchen, anderen ist es aufgrund Ihres privaten Umfelds gar nicht klar, wenn sie mit ihrer Wortwahl unhöflich wirken. Für viele Menschen ist das einfach ein ganz bestimmter Humor. Daher: Bleiben Sie immer höflich, besonders in stressigen Situationen. Werden Sie nicht ausfallend, lassen Sie Ihre Laune nicht an anderen aus und verlieren Sie erst recht nicht Ihr Gesicht. Für viele ist das der schnellste Weg, berufliche Glaubwürdigkeit zu verlieren.

Kritik nicht in einer Gruppe äußern

Das werden viele Chefs wahrscheinlich verinnerlicht haben. Dennoch ist das immer wieder wichtig zu betonen und betrifft jeden, der Mitarbeiter hat, die ihm oder ihr untergeordnet sind. Kritik, gleich ob positiv oder negativ, hat in einer Gruppe nichts zu suchen. Erst recht nicht, wenn Gäste anwesend sind! Dafür sind Gespräche unter vier Augen besser. Selbst wenn Kritik in einem höflichen und konstruktiven Ton ausgesprochen wird, geht das die anderen Anwesenden in der Gruppe nichts an.

Visitenkarten nicht sofort wegstecken

Bei beruflichen Terminen ist es üblich, Visitenkarten auszutauschen – das ist längst kein Geheimnis. Doch viele machen den Fehler, die Visitenkarten nach Austausch sofort in den Geldbeutel oder die Brusttasche zu stecken. Das ist gar nicht gerne gesehen. Stattdessen sollten Sie sich die Kontaktdaten einmal durchlesen und die Karte anschließend in der Hand behalten. Erst nach dem Gespräch können Sie sie verstecken. Sie haben selbst keine Visitenkarte? Dann sollten Sie sich welche anfertigen lassen – andererseits könnten Sie so den Eindruck vermitteln, dass Sie kein Interesse an einem Austausch haben.

Nur in dringenden Fällen Anrufe annehmen

Ob bei Geschäftsessen, bei Vorträgen, im persönlichen Gespräch beim Buffet – das Handy sollte in der Tasche bleiben. Falls Sie einen wichtigen Anruf erwarten, sollten Sie Ihr Gegenüber oder die Anwesenden informieren und sich bei Bedarf entschuldigen. Klingelt Ihr Handy, so verlassen Sie die Gruppe oder den Tisch und nehmen den Anruf entgegen. Einfach so am Handy rumspielen und mal eben die Mails checken ist an einem langen und anstrengenden Tag zwar verlockend, aber nicht gerne gesehen. Hier ist Durchhaltevermögen gefragt.

Diese Regeln sind zwar teilweise etwas schwierig und anstrengend zu befolgen, haben sich allerdings in der Geschäftswelt und teilweise auch im privaten Kosmos etabliert. Manche können als nervig angesehen werden, doch sie haben einen entscheidenden Zweck. Denn gutes Benehmen zeugt von Respekt gegenüber Ihren Geschäftspartnern und Ihren Gästen. Schließlich würden Sie auch Respekt von Ihrem Gegenüber erwarten, oder nicht?