Herbstzeit ist auch Federweißer-Zeit! Jedes Jahr, wenn die Temperaturen sinken und die Bäume langsam ihre Blätter verlieren, können wir uns auf den lieblichen neuen Wein freuen. Doch was ist Federweißer überhaupt und wie wird er hergestellt? Das uns viele weiteren Infos über das beliebte weinähnliche Getränk erfahren Sie bei uns.

Was ist Federweißer?

Federweißer ist neuer Weißwein. Bei dem alkoholhaltigen Getränk handelt es sich um aus weißen Trauben gepressten Traubenmost, der gerade erst zu gären begonnen hat. Federweißer kann hierbei jede Stufe der Gärung von Traubenmost bis hin zum Jungwein beschreiben. Die einzige Einschränkung für den Handel ist ein Alkoholgehalt von mindestens vier Prozent. Je nach Gärungsstufe kann der junge Wein einen unterschiedlichen Geschmack aufweisen. Ist der Zucker im Wein noch nicht vollständig in Alkohol umgewandelt worden, schmeckt der Federweißer lieblich-süß. Gärt der Wein weiter, wird der Geschmack langsam trocken und er bekommt einen Alkoholgehalt von elf Prozent. Zusätzlich entsteht bei der Gärung Kohlensäure, welche dem Federweißer seinen spritzigen Charakter als Herbstwein verleiht.

Federweißer wird am besten gekühlt serviert und sollte innerhalb weniger Tage nach dem Kauf getrunken werden, da er schnell an Säure gewinnt und zu gären beginnt. Es ist eine saisonale Delikatesse, die die Vorfreude auf die Erntezeit und die kommende Weinsaison symbolisiert. In vielen Regionen gibt es sogar Festivals und Veranstaltungen, bei denen Federweißer verkostet wird. Er ist eine köstliche Tradition, die den Herbst in der Weinregion besonders genussvoll macht.

Federweißer im Glas

Herkunft von Federweißer

Da Federweißer ein natürlich entstehendes Zwischenprodukt der Weinproduktion ist, muss dieser schon so lange bekannt sein wie es auch die Weingärung gibt. Die Herkunft von Federweißer ist in den traditionellen Weinanbaugebieten Deutschlands und Österreichs zu finden. Das erfrischende, spritzige Getränk ist eng mit der Weinlesezeit und der langen Tradition des Weinbaus in den Ländern verbunden.

Die Ursprünge von Federweißer lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen, als bereits junge, ungegorene Traubenmoste genossen wurden. Im Mittelalter wurde diese Tradition weitergeführt, und Federweißer war ein begehrtes Getränk unter Winzern und Weinliebhabern. In der Renaissance wurde es sogar zu einem Symbol für den Beginn der Weinlesezeit. Heutzutage finden sich in der Pfalz und Rheinhessen die bekanntesten Weinbaugebiete, in denen Federweißer hergestellt wird. So werden in Rheinland-Pfalz jährlich rund zwei Millionen Liter des spritzigen Herbstgetränks verkauft.

So wird Federweißer hergestellt

Die Herstellung von Federweißer ist der Weinherstellung sehr ähnlich. Das erfrischende Getränk wird aus frisch gepressten Trauben hergestellt, bei denen die Gärung noch nicht abgeschlossen ist. Der Prozess beginnt mit der sorgfältigen Ernte der Trauben. Diese beginnt für gewöhnlich Mitte September und erstreckt sich bis in den Oktober hinein. Hierbei werden meist frühreife Traubensorten geerntet, die sich ohnehin nicht für die Herstellung von Prädikatswein eignen.

Die Trauben werden sanft gepresst, um den Traubensaft, auch bekannt als Most, zu gewinnen. Dieser Most wird dann in Gärbehältern aufbewahrt, in denen die natürliche Gärung beginnt. Indem die Hefe den Zucker im Most in Alkohol und Kohlensäure umwandelt, entsteht der charakteristische süße und spritzige Geschmack des Federweißers. Während des Gärungsprozesses ist es wichtig, die Temperatur zu kontrollieren, um die Qualität des Federweißers zu gewährleisten. Sobald der gewünschte Geschmack und Alkoholgehalt erreicht ist, wird die Gärung gestoppt, um das Getränk in seinem süßen, fruchtigen Zustand zu erhalten. Federweißer sollte gekühlt und innerhalb weniger Tage nach der Herstellung genossen werden, da er schnell an Säure gewinnt und zu gären beginnt.

Lagerung und Haltbarkeit von Federweißer

Im Kühlschrank können Sie Federweißer zwischen fünf und 14 Tagen lagern. Da die Gärung durch die Kühlung jedoch nur verlangsamt und nicht gestoppt wird, verändert sich mit der Zeit der Geschmack. Wenn Sie Ihren Federweißer also möglichst süß genießen wollen, sollten Sie Ihn zügig nach dem Erwerb auch aufbrauchen.

Wichtig zu beachten ist, dass Sie Federweißer nur aufrecht lagern sollten. Da durch die fortlaufende Gärung weiterhin Kohlensäure in der Flasche entsteht, befinden sich im Verschluss der Flasche kleine Löcher. Diese verhindern, dass die Flasche unter dem ansteigenden Druck platzt. Daher ist es wichtig, dass Sie die Flasche mit Federweißer stets aufrecht lagern und nicht hinlegen.

So kombinieren Sie Federweißer richtig

Wozu Sie den Federweißer kombinieren, ist grundsätzlich natürlich Ihnen und Ihrem Geschmack überlassen. Traditionell wird der Herbstwein jedoch zu deftigen Speisen wie Zwiebelkuchen, Flammkuchen oder Maronen gereicht. Auch zu einer herzhaften Brotzeit oder eine Käseplatte passt das liebliche Erfrischungsgetränk hervorragend.

 

Jetzt sind Sie nicht nur bestens über die Herstellung, Herkunft und Lagerung des lieblichen Herbstweins informiert, sondern wissen auch, wie Sie den Federweißer passend zu Speisen reichen können. So können Sie den Beginn der Herbstzeit und damit auch den Beginn der Federweißer-Zeit in vollen Zügen genießen.