Sherry vs. Portwein: Das sind die Unterschiede

Auch wenn Likörweine nicht zwangsläufig in jedem Spirituosenschrank zu finden sind, haben auch Sie bestimmt schonmal etwas von Sherry und Portwein gehört. Vielen sind dabei die Unterschiede zwischen den beiden süßlichen Likörweinen überhaupt nicht bekannt. Wir erklären Ihnen, was Sherry und Portwein überhaupt sind und zeigen Ihnen die Unterschiede. So können Sie bei der nächsten Weinprobe mit Ihrem neugewonnenen Wissen beeindrucken.

Was sind Likörweine?

Likörweine, oft auch als gespritete Weine bezeichnet, sind Weine, bei welchen der Gärungsprozess während der Weinherstellung durch die Zugabe von Alkohol gestoppt wird. Dadurch erhält der Wein einen höheren Alkoholgehalt (16-22%) und wird somit länger haltbar gemacht. Außerdem sorgt die Zugabe von Alkohol dafür, dass die Hefen, die für die Gärung verantwortlich sind, abgetötet werden und den Restzucker nicht mehr verarbeiten können. Entsprechend haben Likörweine einen hohen Restzuckergehalt und sind süßlicher im Geschmack als normale Weine.

Für einen qualitativ hochwertigen Wein wird Weingeist zum Stoppen der Gärung verwendet, aber auch Alkohol aus landwirtschaftlichen Nebenprodukten oder Zuckerrüben ist durchaus zugelassen und üblich. Die wohl bekanntesten Likörweine sind Sherry und Portwein, obwohl es darüber hinaus auch noch zahlreiche andere Sorten gibt.

Was ist Sherry?

Benannt nach der Gegend seiner Herkunft Sherish ist Sherry ein spanischer Likörwein. Mittlerweile ist die namensgebende Gegend bekannt als Jerez de la Frontera in Andalusien. Bei Sherry handelt es sich um einen verstärkten Weißwein, welcher in dem sogenannten Solera-Verfahren hergestellt wird. Dieses beschreibt die Anordnung der Fässer, in welchen der Wein reift. Beim Solera-Verfahren lagern mindestens drei Reihen Fässer übereinander. Die unterste Reihe heißt dabei Solera und stellt die Fässer dar, aus denen der Sherry entnommen wird. Die darüberliegenden Reihen nennt man Criaderas.

Beim Abfüllen des Weines wird jedem Fass maximal ein Drittel entnommen. Anschließend wird es aus der Fassreihe darüber nachgefüllt. So kann auch über Jahre hinweg für die Qualität der Sherry-Weine garantiert werden und der Likörwein erhält seinen einzigartigen Geschmack. Hergestellt werden darf der Wein nur in der Gegend der Stadt Jerez und aus den drei Rebsorten Palomino, Pedro Ximénez und Muscat of Alexandira, um auch als Sherry zu gelten.

Sherry und Portwein: Glas mit Sherry

 

Was ist Portwein?

Der Portwein ist ein portugiesischer Likörwein und erhält seinen Namen durch die Hafenstadt Porto, in welcher der Fluss Duoro ins Meer mündet. Angebaut wird der Wein in den Gebieten rund um den Duoro im Norden Portugals. Es gibt ihn sowohl als Weißwein als auch als Rotwein sowie in verschiedene Typen. Diese Typen des Portweins unterscheiden sich in ihrer Reifezeit.

Wir haben Ihnen die wichtigsten im Überblick mitgebracht:

  • Ruby Port: 2-3 Jahre gereift
  • Ruby Reserve Port: 4-5 Jahre gereift
  • Tawny Port: bis zu 3 Jahre im Holzfass gereift
  • Vintage Port: 2 bis 3 Jahre im Holzfass gereift und erst nach 10 Jahren Flaschenreife trinkbar
  • Late Bottled Vintage Port: 4-6 Jahre im Fass gereift
  • Colheita Port: mindestens 7 Jahre im Holzfass gereift

Wichtig ist zu beachten, dass wirklich nur Weine aus Trauben aus der Duoro-Region in Portugal als Portweine verkauft werden dürfen, da der Begriff in Europa geschützt ist. So können Sie sich bei einem Portwein also immer sicher über die Herkunft des Weines sein.

Glas mit Portwein

Was ist der Unterschied zwischen Sherry und Portwein?

Die ersten Unterschiede fallen schnell auf. Der portugiesische Portwein und der spanische Sherry unterscheiden sich nicht nur durch ihre unterschiedlichen Anbaugebiete, sondern auch durch die unterschiedlichen Rebsorten. Außerdem wird Sherry aus Weißwein hergestellt, während Portwein sowohl aus Weiß- als auch aus Rotwein hergestellt werden kann.

Der wohl größte Unterschied liegt jedoch in der Herstellung der beiden Likörweine. Beim Sherry wird der Grundwein erst vollständig vergoren und dann gespritet. Das heißt, dass der Alkohol erst nachdem der Grundwein vergoren ist erhöht wird. Beim Portwein hingegen wird der Gärungsprozess bereits nach zwei bis drei Tagen durch die Zugabe von Alkohol gestoppt. Dies sorgt dafür, dass Sherry ursprünglich immer ein eher trockener Wein ist, der erst durch die Zugabe von Süßwein milder wird.

Geschmacklich sind beide Weine sehr süß, während dem Sherry häufig eine nussige Note zugesprochen wird. Beim Portwein sind die Aromen je nach Qualität deutlich komplexer und vielfältiger. Dennoch lässt sich keiner der Weine als „besser“ oder „schlechter“ definieren, da sie dafür zu unterschiedlich sind.

 

Egal ob als Dessertwein oder zum Kochen mit WeinSherry und Portwein können mit ihrer guten Qualität überzeugen. Nun kennen auch Sie die Unterschiede zwischen den beiden Likörweinen und entwickeln sich immer mehr zu einem richtigen Weinkenner. Wenn Sie Ihr Wissen zum Thema Wein noch weiter vertiefen wollen, schauen Sie einfach in unserem Blog vorbei.